Das Verkehrs- und Tiefbauamt hat jetzt zusätzlich ein Konzept für weniger Durchgangsverkehr vorgelegt, dass das gesamte Quartier umfasst und schrittweise umgesetzt werden soll. Oberbürgermeister Burkhard Jung hat das Konzept jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg bestätigt, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Mehr Grün, mehr Platz, mehr Leben
„Eine lebenswerte Stadt fängt vor der Haustür der Menschen an. Wo sie wohnen, dort sollen sie sich wohlfühlen, und nicht in Sorge vor zu viel Verkehr leben müssen“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „In Volkmarsdorf wollen wir jetzt eine neue Form der Verkehrsberuhigung in einem ganzen Wohnquartier ausprobieren: mehr Grün, mehr Platz, mehr Leben. Wir wollen den Durchgangsverkehr in den Wohnstraßen reduzieren und die Straßen lebenswerter machen.“
In der Hildegardstraße durchtrennt seit Mai 2023 eine Diagonalsperre den Kreuzungsbereich zur Ludwigstraße, Autos werden hier umgelenkt. Der verkehrsberuhigte Bereich wurde mit Sitzgelegenheiten und Blumenkübeln neugestaltet. Auch die beiden durch die Hermann-Liebmann-Straße getrennten Wohnviertel nördlich der Eisenbahnstraße sollen nun entsprechend neu organisiert werden. Alle Wohnungen und Häuser im Quartier können auch weiterhin mit dem Auto erreicht werden, aufgrund der Sperrungen jedoch nicht mehr aus allen Richtungen.
Um im Bereich der Grundschule für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen, wird die Teilfläche der Schulze-Delitzsch-Straße künftig so umgewidmet, dass Autos hier außen vor bleiben müssen. Vorgesehen ist zudem, dass die Ludwigstraße perspektivisch als Fahrradstraße ausgewiesen und die bestehende Einbahnstraße in der Schulze-Delitzsch-Straße aufgehoben wird. Letzteres hilft, Wendevorgänge im Quartier zu unterbinden.
Im Projektgebiet befinden sich aktuell etwa 1.800 öffentliche Pkw-Stellplätze. Davon entfallen zunächst neun – unmittelbar im dann für Autos gesperrten Bereich an der Grundschule. Vorgesehen ist zudem, Lieferzonen für Gewerbetreibende, Kurzzeitparkplätze und Stellplätze für Carsharing einzurichten.
Weitere Bürgerbeteiligung geplant
Zu dem nun vorliegenden Konzept gab es verschiedene Beteiligungsformate für Anwohnerinnen und Anwohner. Auch die Ideen, Hinweise und Kritik zum laufenden Verkehrsversuch in der Hildegardstraße wurden in die Konzeption eingearbeitet. Und auch künftig sollen die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden: So sind Beteiligungsformate dazu geplant, wie die verkehrsberuhigten Straßenabschnitte in dem Gebiet künftig aussehen und gestaltet werden sollen und welche Auswirkungen damit auf verfügbare Stellplätze verbunden sind.